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Gefühle managen

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Gefühle regulieren - der Schlüssel zu einem freieren Leben:

Stell dir vor, du könntest deine Emotionen bewusst steuern und in herausfordernden Momenten gelassen und klar bleiben. Wie würde sich dein Leben verändern?

Wenn du dich tief mit dieser Frage beschäftigst, wird dir vielleicht bewusst, dass Emotionen einen riesigen Anteil unseres Lebens ausmachen.
Wir setzen meist alles dran, angenehme Emotionen zu erleben und unangenehme zu vermeiden.
Sind wir nicht in der Lage, unangenehme Emotionen in uns auszuhalten und ständig auf der Suche nach angenehmen, wird das Leben mehr und mehr zu einem ermüdenden Kampf und wir verstricken uns schnell in Probleme.
Haben wir jedoch innere Kapazität, um Emotionen in uns da sein zu lassen, sie zu spüren, ohne gleich zu reagieren und in Aktion zu treten, können wir freie und langfristig gute Entscheidungen für uns fällen.
Hier kommt die gute Nachricht:
Emotionsregulation kann gelernt werden!

Emotionsregulation ist eine Fähigkeit, die nicht nur dein inneres Gleichgewicht stärkt, sondern auch deine Beziehungen verbessert und dir hilft, Herausforderungen souverän zu meistern. In diesem kleinen Beitrag erfährst du, warum Emotionsregulation so nützlich ist und wie du sie praktisch in deinen Alltag integrieren kannst.

"Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheit."

Die Vorteile der Emotionsregulation

1. Besserer Umgang mit Stress:

Wer seine Emotionen regulieren kann, ist in der Lage, stressige Situationen ruhiger und kontrollierter zu bewältigen. Anstatt von Angst oder Wut überwältigt zu werden, kannst du einen klaren Kopf bewahren und effektive Lösungen finden.

2. Stärkere Beziehungen:

Emotionale Selbstkontrolle fördert ein harmonisches Miteinander. Wenn du in der Lage bist, in Konfliktsituationen ruhig zu bleiben, kannst du konstruktiv kommunizieren und Missverständnisse schneller klären.

3. Höhere Lebenszufriedenheit:

Menschen, die ihre Emotionen im Griff haben, erleben weniger negative Emotionen und mehr positive Momente. Dies führt zu einer insgesamt höheren Lebenszufriedenheit und einem Gefühl von innerem Frieden.

4. Verbesserte Gesundheit:

Chronischer Stress und negative Emotionen können zu körperlichen Beschwerden führen. Durch effektive Emotionsregulation kannst du dein Risiko für stressbedingte Krankheiten reduzieren und deine allgemeine Gesundheit verbessern.

5. Mehr Erfolg im Beruf:

Im Berufsleben sind emotionale Intelligenz und Selbstkontrolle entscheidend. Wer seine Emotionen steuern kann, trifft bessere Entscheidungen, geht Konflikte produktiver an und zeigt in Krisensituationen Führungskompetenz.

"Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, Gefühle zu erkennen, zu verstehen und zu steuern."

Praktische Anleitung zur Emotionsregulation

1. Bewusstsein schaffen:

Der erste Schritt zur Emotionsregulation ist, sich seiner eigenen Gefühle bewusst zu werden. Nimm dir regelmäßig Zeit, um in dich hineinzuhorchen und zu reflektieren, welche Emotionen du gerade erlebst und was sie ausgelöst hat.

Gerade in unserer aktuellen Zeit mit massivem Ablenkungsdruck durch Informationen sind die kurzen Momente des „Eincheckens“ in sich selbst bei vielen Menschen verloren gegangen.

Vielleicht kannst du bewusst mitbekommen, wie die Aufmerksamkeit auf die vielen Medien dazu beiträgt, dass du dich selbst gar nicht mehr richtig spüren und fühlen kannst.
Bewusste Momente des kurzen Innehaltens ermöglichen dir, wieder mehr in Kontakt mit dir und deinen Gefühlen zu sein – das ist die Voraussetzung, um nicht unbewusst von Gefühlen getrieben zu sein, sondern bewusst mit ihnen umgehen zu können.

2. Atemtechniken nutzen:

Tiefe Atemübungen können helfen, in stressigen Momenten schnell zur Ruhe zu kommen. Atme auf zwei mal tief durch die Nase ein, halte kurz die Luft an und atme langsam durch den Mund aus. Wiederhole diese Übung mehrmals, bis du dich beruhigt fühlst.

Langes Ausatmen aktiviert den Parasympathikus. Das ist der Teil deines Nervensystems, der unter anderem für Entspannung und Erholung zuständig ist.
Vielleicht kannst du ganz deutlich spüren, wie sich dein System entspannt, wenn du bewusst zwei mal tief ein und dann lang ausatmest.
Übe dies ein paar mal unter normalen Bedingungen und versuche es dann, wenn du emotional stark beansprucht und unter Stress bist.

Hier ein Video von Andrew Huberman, einem Neurowissenschaftler, über diese Atemtechnik:

3. Kognitive Umstrukturierung:

Diese Technik hilft dir, negative Gedankenmuster, welche mit schwierigen Emotionen zusammenhängen, zu erkennen und zu verändern. Frage dich, ob deine Gedanken realistisch sind und ob es alternative Sichtweisen gibt.
Oftmals benötigt diese Technik eine innere Bereitschaft und Flexibilität, alte Gedankenmuster loszulassen, was nicht immer einfach ist.
Die neuen Perspektiven können jedoch deine emotionalen Reaktionen positiv beeinflussen.

4. Achtsamkeit:

Regelmäßige Achtsamkeitsübungen fördern eine ausgeglichene Gefühlswelt. Sie helfen dir, im Moment zu leben, inneren Abstand zu deinen Emotionen zu bekommen und nicht von diesen überwältigt zu werden. Beginne am besten mit kurzen täglichen Achtsamkeitsübungen und steigere die Dauer nach Bedarf.

Eine einfache Möglichkeit dafür wäre, mehrmals am Tag für einen kurzen Moment bewusst 5 Dinge aufzuzählen, die du siehst, dann 5 Geräusche, die du hörst und anschließend 5 Empfindungen, die du in oder an deinem Körper spüren kannst.

Es geht nicht darum, etwas mit diesen Sinneseindrücken zu machen, sondern sich für einen kurzen Moment mit Aspekten im Hier und Jetzt zu verbinden.
Dies basiert auf der 54321 Übung, einem Klassiker der Emotionsregulation.

5. Körperliche Aktivität:

Bewegung ist ein hervorragendes Mittel zur Stressbewältigung. Sport setzt Endorphine frei, die deine Stimmung heben und Stress abbauen. Finde eine Aktivität, die dir Spaß macht, und integriere sie regelmäßig in deinen Alltag.

Vielleicht kannst du deutlich wahrnehmen, wie sich dein emotionales Erleben in stressigen Momenten nach einer anstrengenden Trainingseinheit, oder auch nach einem kurzen Spaziergang deutlich verändert.

6. Soziale Unterstützung:

Sprich mit Freunden oder Familienmitgliedern über deine Gefühle. Der Austausch mit vertrauten Personen kann emotional entlastend wirken und dir neue Perspektiven bieten.

Falls du Hemmungen hast, dich mit deinen Emotionen zuzumuten, mache dir bewusst, dass alle Menschen auf die ein oder andere Weise mit ihren Emotionen struggeln.
Kontakt / Co-regulation ist ganz zu Beginn unseres Lebens als Babys die einzige Möglichkeit, mit unseren Emotionen klar zu kommen.
Auch wenn wir als Erwachsene viel mehr eigene Möglichkeiten der Regulation haben (sollten), sind wir soziale Wesen und brauchen immer wieder ein liebevolles und empathisches Gegenüber, um gesund zu bleiben.

7. Professionelle Hilfe:

Wenn du merkst, dass du deine Emotionen nicht alleine in den Griff bekommst, scheue dich nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein Therapeut kann dir helfen, effektive Strategien zur Emotionsregulation zu entwickeln.

Wenn du an einer therapeutischen Unterstützung mit mir interessiert bist, melde dich gerne.

Emotionsregulation ist eine wertvolle Fähigkeit, die dir in vielen Lebensbereichen Vorteile bringt. Durch bewusste Praktiken und Techniken kannst du lernen, deine Emotionen besser zu steuern und ein erfüllteres, gesünderes Leben zu führen. Beginne mit kleinen Schritten und entdecke, dass dein Leben nicht unbedingt von Emotionen bestimmt sein muss.

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