7. Blogbeitrag Selbstzuwendung

Selbstannahme

Selbstannahme

Was ist, darf sein – und was sein darf, kann sich verändern

Es gibt Sätze, die in wenigen Worten eine tiefe Wahrheit tragen. Einer davon lautet:
„Was ist, darf sein, was sein darf, kann sich verändern.“

Dieser Satz bringt ein Paradox auf den Punkt, das vielen Heilungswegen zugrunde liegt: Wahre Veränderung entsteht nicht durch Kampf, sondern durch Annahme.

1. Was ist

Das Leben geschieht im Jetzt. Wir fühlen Freude, Traurigkeit, Scham oder Wut. Wir spüren Anspannung, Leere oder vielleicht ein Flattern im Bauch. All das gehört zu unserer momentanen Erfahrung. Doch oft gehen wir damit um, als wäre das, was wir fühlen, falsch oder unerwünscht. Wir lenken uns ab, analysieren, verdrängen – nur um dem auszuweichen, was ohnehin schon da ist.

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„Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist – nicht, wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist.“

2. Darf sein

Der entscheidende Schritt ist nicht, etwas sofort verändern zu wollen, sondern es sein zu lassen.

  • Die Traurigkeit darf traurig sein.

  • Die Wut darf wütend sein.

  • Die Leere darf leer sein.

Dieses „Ja“ bedeutet nicht, dass wir es mögen oder gutheißen. Es bedeutet nur, dass wir aufhören, gegen uns selbst zu kämpfen. In der Gestalttherapie spricht man davon, Kontakt mit dem zu machen, was jetzt da ist.

3. Kann sich verändern

Hier zeigt sich das Paradox: Erst wenn etwas sein darf, bekommt es die Möglichkeit, sich zu wandeln. Gefühle, die willkommen sind, verlieren ihre Starre. Trauer kann fließen, Anspannung kann sich lösen, ein erstarrter Anteil in uns kann wieder lebendig werden.

Veränderung geschieht also nicht durch Druck, sondern durch Annahme. Was wir bekämpfen, bleibt hartnäckig. Was wir annehmen, kann sich in Bewegung setzen.

„Du kannst die Wellen nicht aufhalten, aber du kannst lernen, auf ihnen zu surfen.“

4. Eine tiefere Freiheit

Dieser Gedanke reicht noch weiter: In dem Moment, in dem wir wirklich bereit sind, das, was da ist, da sein zu lassen, gewinnen wir Freiheit – auch von unserer eigenen Geschichte. Wir müssen nicht mehr ständig gegen das Vergangene anrennen oder uns in alten Mustern verfangen. Stattdessen können wir uns innerlich aufrichten und erfahren: Ich bin mehr als meine Vergangenheit.

„Was ist, darf sein, was sein darf, kann sich verändern“ ist nicht nur ein schöner Spruch, sondern eine Einladung: Hör auf, dich selbst zu bekämpfen. Wende dich dir selbst zu – auch den unbequemen Seiten. Genau darin liegt die Kraft zur Veränderung.

Wer schreibt hier?

Ich bin Oliver, Gestalttherapeut mit Herz für Tiefe, Psychotherapie und Verbundenheit. In diesem Blog teile ich Impulse für Menschen, die sich selbst wieder näher kommen wollen.

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